Hormon im Trinkwasser/Leitungswasser
Wassermolekül im Trinkwasser/Leitungswasser
Leitungs­wasser

Trink­wasser­belastung

Wasser ist die Lebens­grund­lage aller Orga­nismen. Zunehmende anthro­po­gene Belas­tungen von Gewässern erfordern ver­mehrte Auf­merk­sam­keit bei der Überwachung und Beur­tei­lung der Wasserqualität. Neben phy­si­ka­li­schen und che­mi­schen Prüf­pa­ra­me­tern in der Wasser­analyse gewinnen Mikro­ver­un­reinigungen an zuneh­mender Bedeu­tung in der Erfas­sung und Bewertung cha­rak­te­ris­ti­scher Eigen­schaften von Wasser.

01.

Hor­mone

Weder Grenz­werte noch Filter exis­tieren für die künst­li­chen Signal- und Boten­stoffe im deut­schen Leitungswasser.

Hor­mone regu­lieren unsere Kör­per­funk­tionen. Als Signal- und Boten­stoffe steuert der Körper damit ver­schie­dene Funk­tionen und über­mit­teln Infor­ma­tionen bei Ver­dauung, Fett­ver­bren­nung aber auch beim Schlaf und Sexualfunktionen.

Bisher exis­tieren sei­tens des Gesetz­ge­bers keine Grenz­werte für Hor­mone in der Trink­was­ser­ver­ord­nung. Dabei ist die Pro­ble­matik bereits seit den acht­ziger Jahren bekannt. Regel­mä­ßige Über­prü­fungen der Gewässer und des Trink­was­sers auf Hor­mon­rück­stände zeigen einen ste­tige Zunahme.

Pro­ble­ma­tisch ist, dass diese Rück­stände nicht von Klär­an­lagen gefil­tert werden und sogar mitt­ler­weile in fast allen Gewäs­sern fest­stellbar sind.

Beob­ach­tungen der direkten Aus­wir­kungen von Hor­monen auf die Tier­welt hat zu alar­mie­renden Ergeb­nisse geführt (z.B. die Geschlechts­um­wand­lung bei Amphi­bien, siehe Link). Lang­zeit­folgen unter stetig stei­genden Dosen sind beim Men­schen noch nicht bekannt.

Untersuchung des Leitungswassers auf Hormone - Kostenloser Wassertest
Wei­ter­füh­rende Links zum Thema Hor­mone im Leitungswasser

02.

Mikro­plastik

Extrem wider­stands­fähig und über Jahr­hun­derte in der Umwelt: Plastik. Kunst­stoff­teil­chen, die sich im Grö­ßen­be­reich von Mikro­me­tern oder sogar Nano­me­tern bewegen, bezeichnet man als Mikro­plastik

83 Pro­zent des Lei­tungs­was­sers welt­weit sind stark mit Mikro­plastik ver­un­rei­nigt. Auch in Deutsch­land sind die Test­ergeb­nisse beun­ru­hi­gend. Welt­weit gibt es durch­schnitt­lich 4,34 win­zige Plas­tik­teil­chen in einem Liter Leitungswasser.

Diese Teil­chen werden bei­spiels­weise in Kos­me­tika ver­wendet oder bilden die saug­fä­hige Schicht in Baby­win­deln. Mikro­plastik wird nur sehr langsam abge­baut und hat eine ähn­liche Dichte wie Wasser. Dadurch ent­stehen Umwelt­pro­bleme. Das deut­sche Umwelt­bun­desamt warnt vor “Risiken für Umwelt und Gewässer durch die Ver­wen­dung von Plas­tik­par­ti­keln in Haut­cremes, Pee­lings, Dusch­gels und Shampoos”.

Meeres-Che­miker Prof. Dr. Gerd Lie­be­zeit sagt: “Wir wissen, dass win­zige Plas­tik­teil­chen bei Mee­res­tieren zu Leber- und Zell­schäden führen können. Im Wasser wirken sie wie kleine Gift­trans­porter. Sie ziehen Schad­stoffe an und geben sie – sobald sie von Orga­nismen auf­ge­nommen wurden – wieder ab. Ob so etwas beim Men­schen auch geschieht, ist unerforscht.”

Risiko Haus­in­stal­la­tion

Das in der Regel ver­or­dungs­kon­forme Trink­wasser sinkt in seiner Qua­lität meist nur wenige Momente bevor wir es kon­su­mieren: in Haus­in­stal­la­tionen und Wasserhähnen.

Die Was­ser­ver­sorger sind für die Qua­lität Ihres Was­sers nur bis zum Haus­an­schluss ver­ant­wort­lich. Schad­stoffe in alten Rohr­lei­tungen Ihres Hauses beeinträchtigen den Geschmack und sind mit bloßem Auge nicht erkennbar.

03.

Arznei­mittel­rück­stände

Durch inten­sive Tier­hal­tung, Fisch­zucht, Aus­schei­dungen und unsach­ge­mäße Ent­sor­gung gelangen stetig mehr Medi­ka­mente in den Wasserkreislauf.

Auf­wendig pro­du­zierte Arz­nei­mittel sind in der modernen Gesell­schaft zu einem essen­ti­ellen Bestand­teil geworden. Arz­nei­mit­tel­wirk­stoffe gehören iso­liert betrachtet zu den human­to­xi­ko­lo­gisch am besten unter­suchten Substanzen. 

Lang­zeit­wir­kungen durch den Konsum von extrem kleinen Dosen durch die lebens­lange Auf­nahme sind jedoch bisher unbe­kannt. Zudem fehlen Erfah­rungen zum Misch­konsum von Stoffen mit ähn­li­chen Wir­kungs­me­cha­nismen („Cock­tail­ef­fekte“). 

Welche Medi­ka­mente werden im Trink­wasser nachgewiesen?

Die meisten Medi­ka­mente sind che­misch sehr stabil, damit sie im Körper ihre Wirk­sam­keit ent­falten können. Dadurch werden sie im Grund­wasser nur langsam abge­baut. Klär­an­lagen können diese Rück­stände bisher nicht her­aus­fil­tern. Somit lassen sich die fol­gende Medi­ka­mente im Was­ser­kreis­lauf nachweisen:

  • Schmerz­mittel (Diclo­phenac),
  • Anti­bio­tika (Chlor­am­phenicol, Sulfamethoxazol,
  • Beta­blo­cker (Meto­prolol),
  • Kon­trast­mittel,
  • Zyto­sta­tika,
  • Psy­cho­phar­maka,
  • Medi­ka­mente aus der Veterinärmedizin,
  • Ges­ta­gene

04.

Fluo­ride

Fluo­ride sind in geringen Mengen bereits toxisch und können schwere gesund­heit­liche Pro­bleme ver­ur­sa­chen. Am bekann­testen ist die Hem­mung der Schild­drüse durch Fluoride.

Wäh­rend die akut toxi­sche Dosis von Fluorid erst in einem Bereich von 5–10 Mil­li­gramm pro Kilo Kör­per­ge­wicht erreicht wird, kann es bereits bei deut­lich gerin­geren Dosen zu ernst­haften Pro­blemen kommen. In Bezug auf Fluorid im Trink­wasser wird ein toxi­scher Effekt ab 0,2 Mil­li­gramm Fluorid pro Liter beobachtet.

Einige Stu­dien berichten über gehäuftes Auf­treten von Schen­kel­hals­frak­turen in Abhän­gig­keit des Fluo­rid­ge­halts des Trink­was­sers. Als Ursache wird die soge­nannte Kno­chen­fluo­rose ange­geben, welche die Kno­chen­elas­ti­zität her­ab­setzt und Kno­chen­brüche begüns­tigen soll.

Alle Zellen, die am Stoff­wech­sel­ge­schehen par­ti­zi­pieren, werden durch Schild­drü­sen­hor­mone gesteuert. Somit lässt sich die Stoff­wech­sel­ge­schwin­dig­keit durch Fluo­ride behindern.