Studie zur Blei­be­las­tung des Lei­tungs­was­sers in Niedersachsen

Stu­di­en­vor­stel­lung: Bewertung und Manage­ment der Blei­be­las­tung des Lei­tungs­was­sers in Nie­der­sachsen, Deutschland

Es ist bekannt, dass Blei zahl­reiche schäd­liche Aus­wir­kungen hat, ins­be­son­dere auf Säug­linge und Kinder. Die Auf­nahme von Blei über das Trink­wasser ist in der Regel auf Metall­kor­ro­sion im peri­pheren Was­ser­ver­tei­lungs­system, ins­be­son­dere in den Rohr­lei­tungen der Ver­brau­cher, zurück­zu­führen. Ziel dieses Pro­jekts war es, den gegen­wär­tigen Stand der Ver­un­rei­ni­gung des Trink­was­sers mit Blei in Nie­der­sachsen zu ermit­teln und den Aus­tausch von Blei­rohren zu för­dern. Zu diesem Zweck wurde ein Pro­jekt initi­iert, das aus drei Teilen besteht. Zunächst wurde in Zusam­men­ar­beit mit den ört­li­chen Gesund­heits­äm­tern eine kos­ten­lose Unter­su­chung des Trink­was­sers für Pri­vat­haus­halte mit jungen Frauen und Fami­lien mit Kin­dern ange­boten, die in Gebäuden leben, die vor 1974 errichtet wurden. Die Teil­nehmer wurden gebeten, nach nächt­li­cher Sta­gna­tion eine kalte Lei­tungs­was­ser­probe in ihrem Haus­halt zu ent­nehmen und einen Fra­ge­bogen aus­zu­füllen. Die gesam­melten Proben wurden mit­tels Atom­ab­sorp­ti­ons­spek­tro­me­trie auf ihren Blei­ge­halt unter­sucht. Zwei­tens wurden Daten der ört­li­chen Gesund­heits­ämter über die Ergeb­nisse von Blei­mes­sungen, ins­be­son­dere in öffent­li­chen Gebäuden, gesam­melt und aus­ge­wertet. Schließ­lich wurde eine Arbeits­gruppe “Blei­er­satz” ins Leben gerufen. Im Rahmen des Pro­jekts wurden ins­ge­samt 2436 Lei­tungs­was­ser­proben aus Haus­halten gesam­melt. Davon wiesen 6,49% Blei­kon­zen­tra­tionen über 10 µg/l (emp­foh­lener Grenz­wert der Welt­ge­sund­heits­or­ga­ni­sa­tion) und 2,79% Kon­zen­tra­tionen über dem Grenz­wert der deut­schen Trink­was­ser­ver­ord­nung (25 µg/l) auf. Es gab bemer­kens­werte regio­nale Unter­schiede in der Häu­fig­keit der Ver­un­rei­ni­gung des Lei­tungs­was­sers. Mehr­fa­mi­li­en­häuser waren häu­figer betroffen als Ein- und Zweifamilienhäuser.

Das Pro­jekt basiert auf einem Beschluss des Nie­der­säch­si­schen Land­tags (Druck­sache 151211; 21. Januar 2004: “Trink­was­ser­qua­lität in Nie­der­sachsen sichern – Blei­sa­nie­rung unter­stützen”). Das Pro­jekt wurde vom Nie­der­säch­si­schen Landesgesundheitsamt/dem Nie­der­säch­si­schen Minis­te­rium für Soziales, Frauen, Familie und Gesund­heit und den ört­li­chen Gesund­heits­äm­tern (für ihren lokalen Teil) finanziert.

Link zur Studie: https://​www​.tand​fon​line​.com/​d​o​i​/​a​b​s​/​1​0​.​1​0​8​0​/​0​9​6​0​3​1​2​0​7​0​1​6​2​8​719

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert