5 inter­es­sante Fakten über Kalk im Leitungswasser

Kalk im Leitungswasser

Kalkablagerungen in Rohren durch Kalk im Leitungswasser
Kalk­ab­la­ge­rungen in Rohren durch Kalk im Leitungswasser

Sie kennen das bestimmt vom Was­ser­ko­cher oder dem letzten Schluck Ihres Mor­gen­tees. Kleine weiße Flo­cken, die im Wasser ver­bleiben. Das ist vor allem Kalk, der in unserem Trink­wasser ent­halten ist. Im Fol­genden wird näher erläu­tert, wie Kalk in Ihr Leitungs­wasser gelangen kann und wie sich dies auf Sie als Ver­brau­cher und Ihre Umwelt aus­wirkt. Außerdem werden Maß­nahmen vor­ge­stellt, die Wasser ent­kalken können.

Wasser, das lange gestanden hat, kann eine Kalk­schicht bilden. Dies ist eine weiße Sub­stanz, die sich in Ihren Rohren ansam­meln und Ihre Geräte beschä­digen kann. Kalk kann auch den Geschmack Ihres Was­sers ver­än­dern. Die Geschwin­dig­keit, mit der sich Kalk bildet, kann auf­grund einer Reihe von Fak­toren vari­ieren, und es gibt Mög­lich­keiten, das Pro­blem zu mildern.

Was ist Kalk? 

Bodenkalkung -Kalk in der Landwirtschaft
Boden­kal­kung: Anhäu­fung von Kalk auf einem Feld – Kalk in der Landwirtschaft

Kalk ist eine weiße Sub­stanz, die durch die Ver­bin­dung von Cal­cium und Magne­sium in Wasser mit Kar­bo­naten ent­steht. Dieser in Wasser nahezu unlös­liche Natur­stoff wird in der Land­wirt­schaft als Dünger und Nah­rungs­er­gän­zungs­mittel, aber auch unter anderem zur Her­stel­lung von Kreide verwendet. 

Kalk im Grundwasser

Ins Grund­wasser und damit auf natür­liche Weise in unser Leitungs­wasser gelangt Kalk durch Regen­wasser, das beim Ein­si­ckern in unter­schied­liche Boden­schichten unter­schied­liche Stoffe auf­nimmt. Die Kalk­schichten des Gesteins sorgen dafür, dass das Wasser den Kalk auf seinem Weg zum Grund­wasser auf­nimmt und weiter transportiert. 

Nie­der­schlag ist „destil­liertes Wasser“, natür­lich frei von jeg­li­chen Mine­ra­lien, nur Luft­be­stand­teile und Luft­ver­un­rei­ni­gungen, die aus der Luft aus­ge­wa­schen werden oder von selbst kon­den­sieren, wenn sie an die Ober­fläche fallen. Des­halb ist Regen­wasser wei­ches Wasser. In Gebieten mit kris­tal­linen Gesteinen wie Granit, Gneis und Basalt im Unter­grund kann das Regen­wasser nur geringe Mengen lös­li­cher Mine­ra­lien ent­ziehen und das Grund­wasser ist weich. Ober­flä­chen­wasser, das wenig Kon­takt mit Felsen hat, gilt eben­falls als wei­ches Wasser.

Kalk­mes­sung im Leitungswasser

Der Kalk­ge­halt im Wasser wird als Härte bezeichnet. Seine Maß­ein­heit ist „Deut­sche Härte“, kurz dH genannt. Je nach Härte gibt es jetzt im Wesent­li­chen drei statt vier Här­te­zonen: weich, mittel und hart. Wasser mit geringem Kalk­ge­halt wird auch als wei­ches Wasser bezeichnet, Wasser mit beson­ders hohem Kalk­ge­halt auch als hartes Wasser.

Was­ser­härte

Die Was­ser­härte ist ein Begriffs­system der ange­wandten Chemie, das aus der Not­wen­dig­keit heraus ent­standen ist, mit natür­li­chem Wasser und seinen gelösten Bestand­teilen zu arbeiten. In der Was­ser­chemie bezeichnet der Begriff Was­ser­härte die Kon­zen­tra­tion von im Wasser gelösten Erd­al­ka­li­me­tall-Kat­io­nen­arten und in beson­deren Fällen auch von asso­zi­ierten anio­ni­schen Part­nern. Zu diesen „Här­tungs­mit­teln“ gehören vor allem Cal­cium- und Magne­si­um­ka­tionen sowie Stron­tium- und Bari­um­ionen, die meist nur in Spuren vor­handen sind. 

Diese gelösten soge­nannten Härter können unlös­liche Ver­bin­dungen bilden, dar­unter die ent­spre­chenden in Wasser gelösten Car­bo­nate von Koh­len­di­oxid und soge­nannte Kalk­seifen von gelösten Fett­säuren oder Ten­siden. Die Nei­gung, schwer was­ser­lös­liche Ver­bin­dungen zu bilden, war Anlass zur Besorgnis bei im Trink­wasser gelösten Erd­al­ka­li­me­tallen, was zur Ent­ste­hung eines Nomen­kla­tur­sys­tems für die Was­ser­härte führte.

Was­ser­härte ent­steht, wenn Wasser kar­bo­nat­hal­tige Böden und Gesteine​und/oder Grund­was­ser­leiter (Aqui­fere) durch­strömt, indem Kar­bo­nate mit Hilfe von Koh­len­säure zu lös­li­chen Bikar­bo­naten (HCO3−) gelöst werden.

Als Gesamt­härte werden alle gelösten Erd­al­ka­li­me­talle (die dann als Car­bo­nate, Sul­fate, Chlo­ride, Nitrite, Nitrate und Phos­phate vor­liegen) bezeichnet. [4], der nur mit Koh­len­säure ver­bun­dene Anteil wird Karbonathärte[4] (auch als Kar­bo­nat­härte oder tem­po­räre Härte oder tem­po­räre Härte bezeichnet) und deren Unter­schied als Nichtkarbonathärte[4] (dau­er­hafte Härte oder blei­bende Härte) bezeichnet. .

Die meiste Was­ser­härte mani­fes­tiert sich als Kar­bo­nat­härte, daher ist sie beson­ders wichtig für die Was­ser­härte. Es ent­steht durch Auf­lö­sung kar­bo­nat­hal­tiger Gesteine, näm­lich Kalk (CaCO3) oder Dolomit (Ca-Mg-Misch­kar­bo­nate).

Alle Erd­al­ka­li­me­talle und Misch­car­bo­nate reagieren und glei­chen sich in glei­cher Weise aus: SrCO3, BaCO3... Die Car­bo­nat­härte ent­spricht der halben Kon­zen­tra­tion des anio­ni­schen Bicar­bo­nats (HCO3−).

Vor- & Nach­teile von “Hartem” bzw. “Wei­chem” Wasser

Wei­ches Wasser ist für alle Anwen­dungen güns­tiger, wo das Wasser erhitzt wird

  • zum Waschen,
  • Zum Gießen von Zim­mer­pflanzen oder kalk­emp­find­li­chen Pflanzen (Sumpf­pflanzen) etc.
  • Nach­teile können jedoch starke Schaum­bil­dung im Wasch­mittel und schlechte Ent­fern­bar­keit der Seife z. B. beim Händewaschen.

In Kon­takt mit kalk­hal­tigen Gesteinen wie Kalk­stein, Marmor oder Dolomit kann Regen­wasser mehr Mine­ra­lien lösen und zu hartem Wasser werden.

  • Es erhöht die Kalk­bil­dung in Haus­halts­ge­räten, Hei­zungen und Warmwasserbereitern,
  • Beein­träch­ti­gung des Wasch­pro­zesses (erhöhter Bedarf und Ver­brauch von Wasch- und Rei­ni­gungs­mit­teln), die zur Ent­wick­lung von Was­ser­ent­här­tern geführt hat (in Geschirr­spü­lern, maschi­nellen Geschirr­spül­mit­teln, Wasch­mit­teln etc.)
  • Beein­flusst den Geschmack und das Aus­sehen bestimmter Lebens­mittel und Getränke, wie Tee und Kaffee, basie­rend auf der Härte.

Aus­wir­kungen von Kalk im Leitungswasser

Kalk­hal­tiges Wasser führt häufig zu uner­wünschten Ergeb­nissen im Haus­halt, wird im Körper aller­dings in gewissem Maß benötigt.

Kalk­aus­wir­kungen auf die Gesundheit

Ent­gegen der weit­ver­brei­teten Mei­nung, hat hartes bzw. kalk­hal­tiges Wasser laut Was­ser­werken kei­nerlei nega­tive Aus­wir­kung auf die Gesund­heit, wes­wegen in Deutsch­land auch kein Grenz­wert für den Kalk­ge­halt im Trink­wasser besteht.

Kalk­aus­wir­kungen auf Wasser­leitungen und Haushaltsgeräte

Obwohl Kalk im Leitungs­wasser keine nega­tiven Aus­wir­kungen auf Ihre Gesund­heit zu haben scheint, kann kal­zi­um­hal­tiges Wasser einige nach­tei­lige Aus­wir­kungen auf Ihre unmit­tel­bare Umge­bung haben. Die grund­le­gende Eigen­schaft von Kalk­ab­la­ge­rungen im Wasser zu bilden und Rück­stände zu hin­ter­lassen, wenn Wasser ver­dunstet, ist der Aus­gangs­punkt für einige der nega­tiven Eigen­schaften von hartem Wasser.

So können bei­spiels­weise Rohre ver­kalken und im schlimmsten Fall ver­stopfen, Kaf­fee­ma­schinen oder Wasch­ma­schinen ver­kalken und dadurch stärker belastet werden, was wie­derum zu erhöhten War­tungs­kosten führt. Kalk kann läs­tige Fle­cken auf Arma­turen oder Fliesen verursachen.

Ver­hin­de­rung von Kalkablagerungen

Es gibt meh­rere Mög­lich­keiten, Kalk­ab­la­ge­rungen in den Lei­tungen Ihres Hauses zu ver­hin­dern. Die erste besteht darin, die Was­ser­tem­pe­ratur unter 60 Grad Cel­sius zu halten. Dadurch wird ver­hin­dert, dass das Wasser den Kalk auf­löst und sich in Ihren Rohren abla­gert. Eine wei­tere Mög­lich­keit, Kalk­ab­la­ge­rungen zu ver­meiden, besteht darin, die Stand­zeit Ihres Was­sers zu begrenzen. Sie sollten regel­mäßig ste­hendes Wasser in Ihren Rohren ent­fernen, um Abla­ge­rungen zu ver­meiden. Sie können auch Was­ser­ent­härter oder Filter ein­bauen, damit sich Kalk­an­la­ge­rungen gar nicht erst bilden.

Hartes Wasser neigt stärker zur Kalk­bil­dung als wei­cheres Wasser. Wasser, das aus unter­ir­di­schen Grund­was­ser­lei­tern wie Brunnen stammt, ist ten­den­ziell härter als städ­ti­sche Was­ser­quellen, wie z. B. städ­ti­sche Was­ser­hähne. Dies liegt daran, dass die unter­ir­di­schen Quellen nicht wie städ­ti­sche Quellen durch mensch­li­chen Kon­takt auf­ge­weicht werden. Um dieses Pro­blem zu ver­meiden, können Sie Ihr Wasser vor der Ver­wen­dung mit Ent­här­tern oder Fil­tern aufbereiten.

Ent­kal­kung

Kalkschaden am Heizstab durch Kalk im Leitungswasser
Kalk­schaden am Heiz­stab durch Kalk im Leitungswasser

Wer kennt es nicht? Die gute alte Zitro­nen­säure oder der Essig­rei­niger helfen beim Lösen der Kalk­ab­la­ge­rung. Die Säure des Essigs löst langsam gebil­deten Kalk und ver­hin­dert so wei­tere Abla­ge­rungen in Ihren Lei­tungen. Die Instal­la­tion eines Ent­här­ters bewirkt das Gleiche, ohne den Geschmack Ihres Was­sers zu beeinträchtigen.

Fakt:Kalkablagerungen Ablagerungen können Geräte beschädigen oder zerstören. 

Sobald Haus­halts­ge­räte mit hartem (kalk­rei­chen) Wasser, in Kon­takt kommen besteht die Mög­lich­keit der Abla­ge­rung von Kalk und dem Pro­zess der Ver­kal­kung. Es gibt jedoch meh­rere Mög­lich­keiten, dieses Pro­blem zu entschärfen. 

  • Die erste Mög­lich­keit ist die Begren­zung der unge­störten Stand­zeit das Was­sers in dem Gerät. Eine län­gere Stand­zeit bedeutet eine län­gere Reak­ti­ons­zeit und begüns­tigt somit zur Bil­dung von Kalk­ab­la­ge­rungen in Ihren Rohren und Armaturen. 
  • Die zweite Option ist die die Begren­zung der Tem­pe­ratur von ste­hendem Wasser. 
  • Wenn alles andere fehl­schlägt, kann ein Kalk­ent­ferner bei rich­tiger Anwen­dung wirksam sein, obwohl dies die Qua­lität und den Geschmack Ihres Was­sers beeinträchtigen kann – je nachdem, wie der Ent­ferner funktioniert.

Fil­ter­an­lagen zur Kalk­ent­fer­nung aus dem Leitungswasser

Einer­seits kann Kalk im Wasser mit spe­zi­ellen Geräten durch magne­ti­schen, elek­tri­schen oder gepulsten Strom aus­ge­fällt werden. Diese Pro­zesse werden auch als bio­lo­gi­sche oder phy­si­ka­li­sche Kal­kung bezeichnet. Je nach Was­ser­qua­lität sind diese Methoden jedoch nicht immer gleich effektiv. 

Der Vor­teil ist, dass dem Wasser keine Fremd­stoffe zuge­setzt werden müssen und das Wasser so natür­lich wie mög­lich erhalten bleibt.

Ande­rer­seits gibt es Mög­lich­keiten, die kalk­bil­denden Mine­ra­lien zu ent­fernen. Dazu gehören Ionen­aus­tau­scher (ver­ein­facht gesagt wird Natrium gegen Cal­cium aus­ge­tauscht), dies führt jedoch zu erhöhten Natri­um­werten im Wasser und ist regel­mäßig zu Warten zu kontrollieren.

Es gibt auch che­mi­sche Pro­zesse, bei denen dem Wasser ver­schie­dene Che­mi­ka­lien wie Phos­phat- oder Sili­kat­ver­bin­dungen zuge­setzt werden. Dabei wird das Wasser jedoch mit Sicher­heit weiter mit den betei­ligten Che­mi­ka­lien belastet und seine Eigen­schaften erheb­lich ver­än­dert, wes­halb von dieser Methode abge­raten werden sollte.

Kalk kann auch durch Nano­fil­tra­tion, Umkehr­os­mose und Destil­la­tion aus dem Wasser ent­fernt werden, um die nega­tiven Aus­wir­kungen des Pro­zess­was­sers zu mini­mieren. Letz­teres Ver­fahren eignet sich jedoch nicht als Lösung für die ganze Woh­nung ein­schließ­lich des Bade­zim­mers, da der Was­ser­durch­fluss stark redu­ziert wird. Dies haben wir in unserem Artikel zu den Vor- und Nach­teilen von Osmo­se­an­lagen erklärt.

Wei­ter­füh­rende Links und Quellen

Das Kalk-Koh­len­säure-Gleich­ge­wicht im natür­li­chen Wasser und die genaue Ermitt­lung der aggres­siven Koh­len­säure https://​link​.springer​.com/​a​r​t​i​c​l​e​/​1​0​.​1​0​0​7​/​B​F​0​1​6​6​4​751

Che­miker-Taschen­buch – Ein Hilfs­buch für Che­miker, Phy­siker, Mine­ra­logen, Hüt­ten­männer, Indus­tri­elle, Medi­ziner und Phar­ma­zeuten https://link.springer.com/content/pdf/10.1007/978–3‑642–91094‑4.pdf

Der Sinn von Kreide: ein Gesamt­ge­stein-Ansatz für seine Inge­nieur­geo­logie https://www.lyellcollection.org/doi/abs/10.1144/1470–9236/11–052

Bewertung der Aus­wir­kungen von Was­ser­ver­sor­gungs­tech­no­lo­gien auf den Lebens­zy­klus und die Süß­was­ser­ent­nahme https://​doi​.org/​1​0​.​1​0​1​6​/​j​.​w​a​t​r​e​s​.​2​0​1​3​.​0​2​.​005

Der Ein­fluss von CO2-Gas und Kar­bo­nat­wasser auf die mecha­ni­sche Sta­bi­lität von Kalk https://​doi​.org/​1​0​.​1​0​1​6​/​j​.​p​e​t​r​o​l​.​2​0​0​6​.​0​1​.​002

Kos­ten­losen Lei­tungs­was­ser­test https://​kos​ten​loser​-was​ser​test​.de

Häufig gestellte Fragen zum Thema Kalk im Leitungswasser

Wie kommt Kalk ins Leitungswasser?

Bei Regen nimmt Wasser Koh­len­di­oxid aus der Luft auf, das sich mit Wasser zu Koh­len­säure ver­bindet. Durch die Koh­len­säure kann dies “saure” Wasser Steine​und kal­zi­um­hal­tige Mine­ra­lien im Boden lösen.

Woher kommt der Kalk im Leitungs­wasser und ist er schädlich?

Viele Men­schen glauben, dass Kalk auch in unserem Wasser vor­handen ist, wie die Abla­ge­rungen, die Sie in Was­ser­hähnen, Rohren oder Krügen sehen. Aber ist es wahr? Ist Kalk im Wasser das­selbe wie weißes Sedi­ment? Sind diese harten “stein­ar­tigen” Abla­ge­rungen kleine Kie­sel­steine​im Wasser? Könnte dies zu Ver­kal­kungen oder Steinen in den Nie­ren­ar­te­rien führen?

Wie wird die Was­ser­härte bestimmt?

Kalk dient zur Bestim­mung die Was­ser­härte in dH (deut­sche Härte). Der Begriff umfasst aber auch Bin­dungen wie Cal­ci­um­bicar­bonat (auch bekannt als Cal­ci­um­bicar­bonat), das eine wich­tige Rolle im Kalk­haus­halt des Was­sers spielt, und die ent­spre­chenden Magnesiumbindungen.