Rück­gang und Erschöp­fung des Grundwassers

Rück­gang und Erschöp­fung des Grundwassers

Grund­wasser ist sowohl in Deutsch­land als auch welt­weit eine wert­volle Res­source. Wo Ober­flä­chen­wasser wie Seen und Flüsse knapp oder unzu­gäng­lich sind, deckt das Grund­wasser einen großen Teil des Was­ser­be­darfs der Men­schen überall. In den Ver­ei­nigten Staaten ist es die Trink­was­ser­quelle für etwa die Hälfte der Gesamt­be­völ­ke­rung und fast die gesamte Land­be­völ­ke­rung, und es lie­fert über 50 Mil­li­arden Gal­lonen pro Tag für den land­wirt­schaft­li­chen Bedarf. Ein zen­trales Pro­blem im Zusam­men­hang mit der Grund­was­ser­nut­zung ist die Erschöp­fung des Grund­was­sers, ein Begriff, der häufig als lang­fris­tiges Absinken des Was­ser­spie­gels durch anhal­tendes Abpumpen von Grund­wasser defi­niert wird. In vielen Gebieten Europas ist das Grund­wasser dezimiert.

Über­mä­ßiges Abpumpen kann das “Bank­konto” des Grund­was­sers über­stra­pa­zieren.
Das im Boden gespei­cherte Wasser kann mit Geld auf einem Bank­konto ver­gli­chen werden. Wenn man schneller Geld abhebt, als man neues Geld ein­zahlt, kommt es irgend­wann zu Pro­blemen mit der Ver­sor­gung des Kontos. Wenn Wasser schneller aus dem Boden gepumpt wird, als es sich lang­fristig wieder auf­füllt, ent­stehen ähn­liche Pro­bleme. Das Volumen des gespei­cherten Grund­was­sers nimmt in vielen Gebieten Europas als Reak­tion auf das Abpumpen ab. Die Grund­was­ser­er­schöp­fung wird in erster Linie durch anhal­tendes Abpumpen von Grund­wasser ver­ur­sacht. Einige der nega­tiven Aus­wir­kungen der Grundwassererschöpfung:

  • Aus­trocknen von Brunnen
  • Rück­gang des Was­sers in Bächen und Seen
  • Ver­schlech­te­rung der Wasserqualität
  • erhöhte Kosten für das Abpumpen
  • Boden­sen­kungen

Was sind einige Aus­wir­kungen der Grundwassererschöpfung?

Wenn das Grund­wasser schneller abge­pumpt wird, als es wieder auf­ge­füllt werden kann, kann dies einige nega­tive Aus­wir­kungen auf die Umwelt und die Men­schen haben, die das Wasser nutzen:

Absen­kung des Grundwasserspiegels

Die schwer­wie­gendste Folge einer über­mä­ßigen Grund­was­ser­ent­nahme ist die Absen­kung des Grund­was­ser­spie­gels, unter dem der Boden mit Wasser gesät­tigt ist. Damit Wasser aus dem Boden ent­nommen werden kann, muss es aus einem Brunnen gepumpt werden, der unter den Grund­was­ser­spiegel reicht. Wenn der Grund­was­ser­spiegel zu weit sinkt, muss der Brun­nen­be­sitzer mög­li­cher­weise den Brunnen ver­tiefen, einen neuen Brunnen bohren oder zumin­dest ver­su­chen, die Pumpe abzu­senken. Wenn der Was­ser­stand sinkt, kann auch die Was­ser­menge, die der Brunnen för­dern kann, abnehmen.

Ver­rin­ge­rung des Was­sers in Flüssen und Seen

Zwi­schen dem Wasser in Seen und Flüssen und dem Grund­wasser gibt es mehr Wech­sel­wir­kungen, als die meisten Men­schen denken. Ein Teil, oft sogar ein großer Teil des Was­sers in Flüssen stammt aus dem Ver­si­ckern von Grund­wasser in das Fluss­bett. Grund­wasser trägt in den meisten phy­sio­gra­phi­schen und kli­ma­ti­schen Gege­ben­heiten zum Wasser der Flüsse bei. Der Anteil des Grund­was­ser­zu­flusses am Fluss­wasser vari­iert je nach Geo­grafie, Geo­logie und Klima einer Region.
Das Abpumpen von Grund­wasser kann den Was­ser­fluss zwi­schen einem Grund­was­ser­leiter und einem Fluss, See oder Feucht­ge­biet ver­än­dern, indem es ent­weder den Grund­was­ser­fluss unter­bricht, der unter natür­li­chen Bedin­gungen in den Ober­flä­chen­was­ser­körper abfließt, oder indem es die Geschwin­dig­keit der Was­ser­be­we­gung vom Ober­flä­chen­was­ser­körper in einen Grund­was­ser­leiter erhöht. Eine damit zusam­men­hän­gende Aus­wir­kung des Abpum­pens von Grund­wasser ist das Absenken des Grund­was­ser­spie­gels unter die Tiefe, die die Ufer- oder Feucht­ge­biets­ve­ge­ta­tion zum Über­leben benö­tigt. Die Gesamt­aus­wir­kung ist ein Ver­lust an Ufer­ve­ge­ta­tion und Lebens­raum für Wildtiere.

Boden­sen­kungen

Die Haupt­ur­sache für Boden­sen­kungen ist der Ver­lust des Bodens. Mit anderen Worten: Wenn dem Boden Wasser ent­zogen wird, bricht der Boden manchmal zusammen, ver­dichtet sich und sinkt ab. Dies hängt von einer Reihe von Fak­toren ab, z. B. von der Art des Bodens und des Gesteins unter der Ober­fläche. Boden­sen­kungen werden am häu­figsten durch mensch­liche Akti­vi­täten ver­ur­sacht, haupt­säch­lich durch die Ent­nahme von Wasser aus dem Untergrund.

Höhere Kosten für den Nutzer

Wenn die Was­ser­tiefe zunimmt, muss das Wasser höher gehoben werden, um die Land­ober­fläche zu errei­chen. Werden zum Heben des Was­sers Pumpen ver­wendet (im Gegen­satz zu arte­si­schen Brunnen), wird mehr Energie für den Antrieb der Pumpe benö­tigt. Die Nut­zung des Brun­nens kann dadurch uner­schwing­lich teuer werden.

Ver­schlech­te­rung der Wasserqualität

Eine Gefahr für die Was­ser­qua­lität fri­scher Grund­was­ser­vor­räte ist die Ver­un­rei­ni­gung durch ein­drin­gendes Salz­wasser. Nicht alles Wasser im Boden ist Süß­wasser; ein Groß­teil des sehr tiefen Grund­was­sers und des Was­sers unter den Ozeanen ist salz­haltig. Tat­säch­lich gibt es schät­zungs­weise 3,1 Mil­lionen Kubik­meilen (12,9 Kubik­ki­lo­meter) an salz­hal­tigem Grund­wasser im Ver­gleich zu etwa 2,6 Mil­lionen Kubik­meilen (10,5 Mil­lionen Kubik­ki­lo­meter) an fri­schem Grund­wasser (Gleick, P. H., 1996: Water resources. In Ency­clo­pedia of Cli­mate and Wea­ther, hrsg. von S. H. Schneider, Oxford Uni­ver­sity Press, New York, Bd. 2, S. 817–823). Unter natür­li­chen Bedin­gungen ist die Grenze zwi­schen Süß- und Salz­wasser in der Regel relativ stabil, aber durch das Abpumpen kann Salz­wasser ins Lan­des­in­nere und nach oben wan­dern, was zu einer Ver­un­rei­ni­gung der Was­ser­ver­sor­gung durch Salz­wasser führt.